Werden die Kosten der Leistungen von spielfrei24 und Denk in Lösungen von den Krankenkassen übernommen?
Da die Unterstützungen von spielfrei24 kostenfrei sind, ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen hier nicht notwendig.
Die Leistungen von Denk in Lösungen werden leider nicht von den Krankenkassen übernommen, auch dann nicht, wenn sie sich konkret auf Glücksspielsucht beziehen.
Ich habe einen Angehörigen, der spielt. Was soll ich tun?
Unter der Glücksspielsucht leiden nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihr Umfeld.
Folgendes ist wichtig:
Informationen einholen
Angehörige können sich mit spielfrei24 e.V. oder mit Suchtberatungsstellen in Verbindung setzen und hier Informationen über die Krankheit sowie Tipps für den Umgang mit dem Betroffenen erhalten. Zum Schutz der Familie kann gegebenenfalls auch ein Gespräch mit einer Familienberatungsstelle hilfreich sein.
Es hilft, darüber zu reden
spielfrei24 e.V. arbeitet bereits an der Organisation von Selbsthilfegruppen für Angehörige. Denn es hilft, über das Problem mit Menschen zu sprechen, die die Situation kennen und verstehen. Wer das nicht mit Fremden tun möchte, kann sich erst einmal auch einer nahestehenden Person aus dem Umfeld anvertrauen.
Dem Betroffenen kein Geld leihen
Es ist wichtig, immer daran zu denken, dass Spielsucht eine Krankheit ist, über die der Betroffene keine Kontrolle hat. Leiht man ihm Geld, wird er es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder zum Spielen verwenden – selbst dann, wenn er das ursprünglich gar nicht vorhatte. Zudem wird das abhängige Verhalten durch das Stopfen finanzieller Löcher und das Begleichen von Schulden noch unterstützt.
Woran kann ich merken, ob ich glücksspielsüchtig bin oder nicht?
Um ganz sicher sagen zu können, ob ein pathologisches Glücksspielverhalten vorliegt, ist ein Gespräch mit einer Fachkraft beispielsweise in einer Suchtberatungsstelle notwendig. Ein solches Gespräch wird absolut vertraulich behandelt und ist in Suchtberatungsstellen
kostenlos.
Generell sagt man Folgendes:
Nach den Leitlinien des DSM-V (Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen) spricht man von pathologischem Glücksspielen, wenn mindestens fünf der nachfolgend genannten Merkmale auf den Betroffenen zutreffen:
– Starke Eingenommenheit vom Glücksspiel
– Steigerung der Einsätze, um die gewünschte Erregung zu erreichen
– Wiederholte erfolglose Versuche, das Spiel zu kontrollieren, aufzugeben oder einzuschränken
– Unruhe und Gereiztheit bei dem Versuch, das Spiel aufzugeben oder einzuschränken
– Spielen, um Problemen oder negativen Stimmungen zu entkommen
– Wiederaufnahme des Glücksspiels nach Geldverlusten
– Lügen gegenüber Dritten, um das Ausmaß der Spielproblematik zu vertuschen
– Illegale Handlungen zur Finanzierung des Spielens
– Gefährdung oder Verlust wichtiger Beziehungen, des Arbeitsplatzes und von Zukunftschancen
– Hoffnung auf Bereitstellung von Geld durch Dritte (um Schulden zu begleichen etc.)
Wie viele Teilnehmer haben die Selbsthilfegruppen?
spielfrei24 macht zunächst keine Einschränkungen bei der Teilnehmerzahl der Selbsthilfegruppen, weil möglichst vielen Betroffenen der Zugang ermöglicht werden soll.
Erfahrungsgemäß nehmen bis zu sechs Personen an den einzelnen Gesprächsrunden teil.
Muss man sich für die Teilnahme an einer der Selbsthilfegruppen (SHGs) anmelden?
Eine Anmeldung für unsere Selbsthilfegruppen ist nicht erforderlich. Wir freuen uns über jeden, der teilnehmen möchte. Eine Ausnahme bezüglich der Anmeldung stellen lediglich die SHGs in den Justizvollzugsanstalten dar.
Weitere Informationen unter SHG-Termine.
Wie viel kostet eine Therapie zur Spielsucht?
Glücksspielsucht ist in Deutschland eine anerkannte Krankheit. Dementsprechend haben Betroffene Anspruch auf ambulante sowie stationäre Leistungen. Die Kosten hierfür werden von den Krankenkassen oder den Rentenversicherungsträgern übernommen.
Kosten die Leistungen von spielfrei24 Geld?
Nein, alle Leistungen von spielfrei24 e.V. – das heißt Informationsgespräche, Besuche der Selbsthilfegruppen, Informationsveranstaltungen zum Thema Glücksspielsucht in Schulen, Kliniken etc. und Unterstützung bei der Kommunikation mit relevanten Institutionen oder Einrichtungen – sind kostenfrei.
Davon abzugrenzen sind allerdings die Leistungen des Beratungsunternehmens „Denk in Lösungen“, das spielfrei24 ins Leben gerufen hat und auf der Website des Verbandes vorgestellt wird. Bei diesen Leistungen handelt es sich um Einzel-Coachings, Workshops, Seminare und spezielle Vorträge. Sie sind kostenpflichtig.
Wie ist der Ablauf in den Selbsthilfegruppen?
Die Selbsthilfegruppen finden in der Regel einmal wöchentlich statt und werden von ehemaligen Betroffenen geleitet, die bereits lange spielfrei sind. Eine Gruppe von etwa fünf bis sechs Betroffenen hat hier in entspannter Atmosphäre die Gelegenheit zum Austausch.
Unter Selbsthilfegruppen ist alles rund um die SHGs zusammengefasst.