Die Spielersperre

Seit 2012 gilt in Deutschland der 1. Glücksspieländerungsvertrag, der Spielerschutz und Suchtprävention zum Ziel hat. In diesem Zusammenhang ist es möglich, sich für bestimmte Glücksspiele bundesweit sperren zu lassen. Das kann in Form einer Selbstsperre oder unter bestimmten Voraussetzungen auch in Form einer Fremdsperre geschehen.

OASIS GlüStV

Für das übergreifende Sperrsystem ist das Land Hessen verantwortlich, das das Spielersperrsystem OASIS GlüStV (Onlineabfrage Spielerstatus nach Glücksspielstaatsvertrag) eingerichtet hat. Laut der Internetseite des Landes Hessen steht dieses System „all denjenigen Veranstaltern von Glücksspielen zur Verfügung, die nach dem GlüStV verpflichtet sind, sich an das übergreifende bundesweite Sperrsystem zum Schutz der Spieler und zur Bekämpfung der Glücksspielsucht anzuschließen“.

Fremd- und Selbstsperre

Gesperrt werden in der Sperrdatei Personen, die dies entweder selbst beantragen (Selbstsperre) oder die von einer Fremdsperre betroffen sind. Eine Fremdsperre wird dann verhängt, wenn die Spielhallenbetreiber annehmen müssen, dass der Betroffene spielsuchtgefährdet oder überschuldet ist oder dass er Spieleinsätze riskiert, die in keinem Verhältnis zu seinem Vermögen stehen. Zu dieser Einschätzung können Spielhallenbetreiber aufgrund der Wahrnehmung ihres Personals oder aufgrund von Meldungen Dritter, zum Beispiel Familienangehöriger des Betroffenen, kommen. Die Notwendigkeit einer Fremdsperre muss mit entsprechenden Nachweisen belegt werden. Sowohl die Selbst- als auch die Fremdsperre gilt mindestens ein Jahr lang.

Ein erster Schritt, aber keine Lösung

Die bundesweite Spielersperre gilt für alle Glücksspiele, die in den staatlichen Spielhallen angeboten werden, und für die staatlich angebotenen Glücksspiele Oddset, TOTO und KENO. Das Problem: Für gewerbliche Geldspielautomaten in Spielhallen sowie im Gastronomiebereich gilt sie nicht. Es existiert hier auch kein vergleichbares Sperrsystem. Wer will, wird also trotz Spielersperre immer Möglichkeiten finden, weiterhin zu spielen. Sie kann somit keine Lösung sein, wenn es darum geht, die Glücksspielsucht in den Griff zu bekommen, sondern lediglich eine kleine Hilfestellung bieten.